18.4.06 - Devils on the Doorstep
1945 an der Kueste von China. Ein Bauer wird inmitten der Nacht unsanft gestoert, als ihm ein unbekannter Bewaffneter einen japanischen Soldaten und dessen leibeigenen Dolmetscher hinterlaesst und ihm droht, auf die Beiden aufzupassen bis er sie an der Neujahreswende wieder dort abholen kommt. Der Termin verstreicht doch nichts geschieht, und die Dorfbewohner machen sich langsam aber sicher Sorgen ob die beiden Gefangenen nicht doch ein kleineres Risiko fuer die Gemeinschaft seien wenn man sie einfach umlegen wuerde. Aus dieser prekaeren Ausgangssituation entwickelt Devils on the Doorstep seine trickreiche und bissige Dramaturgie, die sich im weiteren Verlauf auf den akuten Verstaendigungsproblemen beider Parteien bettet und auch reichlich schwarzen Humor daraus zehrt. Ein Humor, der einen in Anbetracht der Greuel die sich um diesen Konflikt spinnen dennoch ein ums andere mal ganz vergessen laesst, dass es sich hierbei um eine lumpenreine Kriegsgeschichte handelt. Der Film spielt ganz gezielt mit diesen falschen Erwartungshaltungen, indem er uns die Charaktere, ja selbst den hasserfuellten japanischen Soldaten, sympathisch und auf eine bizarre Art und Weise liebenswert erscheinen laesst. Umso fataler, als diese emotionale Falle zuschnappt und sich urploetzlich als Alptraumszenario darstellt wie man es zwar stets gespuert, aber in diessem Ausmasse doch nie erwartet haette. Mit dieser Wendung, und dem grotesk auftrumpfenden Finale vollendet er seine Funktion als zynische Parabel dann vollends, und kumuliert schliesslich zu einem mitunter etwas geduldsamen, dafuer aber auch auesserst belohnenden Werk, dessen spektakulaeres Schlussbild so schnell nicht mehr aus dem Kopf zu kriegen sein wird.