3.6.06 - Danger: Diabolik


“this laser gun can melt anything. except you, honey.”

In Danger Diabolik dreht sich alles um das Auge: gleich zu Beginn werden wir von einen Strudel allerschoensten Technicolors hypnotisiert und “deep deep down” gezogen, einem Musikstueck dass immer dann erklingt, wenn uns der Titelheld in seinen Kosmos tief unterhalb der Erde entfuehrt. Blicke dienen hier naemlich als primaeres Mittel zur Kommunikation, und wenn die Augenpaare mal gerade nicht um unsere Aufmerksamkeit buhlen, dann verstecken sie sich meist hinter riesigen Brillenglaesern, die spaetestens dann aufgezogen werden wenn sie sich unter die Oeffentlichkeit mischen muessen. Amuesant auch, als wir zum ersten mal auf Komplizin Eva treffen, riskiert selbst Diabolik einen zweiten pruefenden Blick ob des atemberaubenden Stueck Stoffs welches sich gerade nur allzulocker um ihre Hueften schwingt. Diabolik ist ein stiller Held der Unterwelt, der sowohl den Superheldenmythos bedient als auch eine Fantomas-aehnliche Verbrecherfigur mimt, ein unbezwingbarer Medienhype, der sich vom verhassten System erst koedern laesst, nur um es dann perfide blossstellen und vorfuehren zu koennen. Die Hypnose endet erst dann wieder, als Diaboliks schallendes Geleachter ertoent, fuer dass er sich wohl auch den Namen verdient hat, und wir die Erkenntnis daraus mitnehmen, dass er sich selbst unter wiedrigsten Umstanden von niemandem bezwingen laesst. Sensationell an Mario Bavas Film ist sicherlich nicht die etwas holprige Erzaehlweise mit der er seinen Helden durch die zahlreichen Szenarien stolpern laesst, und die wohl auch am ehesten auf die Schwierigkeiten bei einer Comicumsetzung hindeutet, sondern auch die psychedelische Edeltrash-Optik und das illustre Set-Design, nebst einer hochkaraetigen Untermalung von Grossmeister Ennio Morricone, dessen soghafte Kompositionen hier ein ums andere mal seine Vielfaltigkeit unterstreichen.

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