16.6.06 - Wild at Heart
Man spuert dass dieser Film im Dunstkreis von Twin Peaks entstanden ist, nicht nur, weil Lynch einige der Nebenrollen mit bekannten Gesichtern aus der Serie besetzt hat, sondern auch anhand der aehnlichen musikalischen Untermalung durch seinen Hauskomponisten Angelo Badalamenti. Dabei bleibt es aber nicht, Lynch nutzt ausserdem auch noch einige Stuecke anderer Kuenstler und diverse ueberstilisierte Soundeffekte um seiner maerchenhaft bizarren Inszenierung die entsprechende Wirkung zu verleihen. Es ist das altbekannte Lied der Liebe dass hier gespielt wird, und das reizvolle Spiel mit dem Feuer, dass diesem Glueck entgegenwirkt. Waehrend das Paar ihre neu entfachte Leidenschaft auf ihrer Flucht nach Kalifornien voll auskostet, braut sich in ihrem Windschatten ein kompliziertes Geflecht aus Personen ihrer duesteren Vergangenheit zusammen, vor denen sie zunaechst erfolgreich Abstand nehmen koennen. Doch sie werden immer wieder davon eingeholt, nicht nur durch enstprechende, teils ziemlich surreale Rueckblenden und Intercuts, sondern auch dank der Faehrte die sie dabei hinterlassen - denn waehrend sie ihren Freiheitsdrang durch wilden Sex und Musik zu katalysieren versuchen, ziehen sie dabei oft die Aufmerksamkeit ihrer Missgoenner auf sich. Die Filme von David Lynch sind eigentlich immer eine besondere, wenn fuer mich auch oft nur eine bewusstseinserweiternde Erfahrung auf rein filmtechnischer Ebene, so auch dieser hier, aber gerade das macht sie auch so interessant und aussergewoehnlich.