24.1.07 - Zero Woman, Red Handcuffs
Sieht dieser ziemlich gewaltaetige “Pinku Eiga”, dem japanischen Pendant des Exploitationfilms, im Vorspann noch aus wie die klassische Geschichte eines weiblichen Racheengels der die Unterwelt gnadenlos aufmischen wird, aendert sich dieser Kurs doch ueberraschend schnell, und haelt sich erstaunlicherweise dann auch bis zum Schluss beinahe vornehm mit der Zurschaustellung seiner illustren Hauptfigur zurueck, und rueckt dafuer vielmehr ihre Peiniger und deren Gegenspieler ins Rampenlicht. Die Signalfarbe Rot taucht dabei nicht nur in ihrem tollen Outfit auf, sondern auch an den verschiedenen Schauplaetzen, und genauo dort kann der Film auch seine grossen Truempfe ausspielen - durch das vermutlich geringe Budget sind die Oertlichkeiten des Films ueberschaubar wenige, jedoch sind diese ausnahmslos schoen in Szene gesetzt und vor allem auch effezient ausgereizt. Manchmal fuehlt man sich schon fast wie in einen Film von Seijun Suzuki hineinversetzt, dem es auch immer hervorragend gelang die gesamte Umgebung miteinzubeziehen, und sei es nur durch Dinge die sich im Hintergrund abspielen oder durch besonders aufregende Blickwinkel und Kameraperspektiven. Zeit zum Truebsal blasen gibt es jedenfalls auch in Zero Woman, Red Handcuffs kaum, denn obwohl er nach etwa einer Stunde einen kleinen Durchhaenger hat, gibt er ein sehr hohes Tempo vor, was schliesslich in einer wahnwitzig inszenierten Verfolgsjagd endet, die fuer einen Film dieses Genres eigentlich keine Wuensche mehr offen laesst, und in seiner voelligen Ueberdrehtheit der Mangavorlage sicherlich mehr als gerecht wird.