FFF06

The Method ist ein clever konstruiertes, von seinen Protagonisten souveraen gespieltes und zynisch angehauchtes Kammerspiel ueber die fragwuerdigen Methoden heutiger Konzerne bei der Personalauswahl. In bester Tradition eines “12 Angry Men” zeigt dieses spanische Kleinod dass weniger oft mehr sein kann, da sich gerade durch die Reduziertheit des Szenarios auf zwischen- menschliche Interaktion eine psychologische Tiefsinnigkeit offenbart, welche die Spannungen zwischen den Figuren bis zur allerletzten Sekunde auskostet.

Halbwegs ansprechend in Szene gesetzter, sleaziger 70er Jahre Trash, dessen Geschichte reichlich konfus erzaehlt wird, der aber aufgrund mangelhafter Variation nicht wirklich Lust auf mehr gemacht hat.

Das die Skandinavier ein etwas eigenen, rauhbeinigen Humor auf dem Kasten haben duerfte seit Filmen wie “In China essen sie Hunde”, “Slim Susie” oder “Daenische Delikatessen” auch schon bis zu uns vorgedrungen sein, doch was einem hier an schwarzem Humor, bitterboesen Gewaltdarstellungen und fiesen Zoten aufgetischt wird spottet doch so mancher Beschreibung. Adams Apples ist eine ueberaus bizarre und groteske Parabel auf die Macht und die Kraft des Glaubens, gleichermassen aber auch ein Seitenhieb gegen jeglichen, dadurch bedingten Realitaetsverlust und Bewusstseinsverzerrung. Als gegen Ende dann “How Deep Is Your Love” von Take That aus dem Radio des verirrten Pfarrers ertoent, dann spaetestens duerfte auch die letzte Reihe verstanden haben, wie Ernst es um den skandinavischen Humor tatsaechlich bestellt ist.

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