17.1.09 - Ace in the Hole
Billy Wilder’s zynische, fast schon grotesk schwarzhumorige Abrechnung mit dem Sensationsjournalismus, ist gleichermassen klassisch von der Umsetzung wie zeitlos und relevant vom Sujet. Bei genauerem Hinsehen offenbaren sich diverse formale Stilmittel und inhaltliche Überbleibsel aus Hollywoods schwarzer Ära: der besessene und mit knarzigen Sprüchen selten geizende Journalist, der den Tod des Verschütteten billigend in Kauf nimmt solange er Schlagzeilen schreibt, die selbstsüchtige Femme Fatale, die es kaum erwarten kann bis ihr ärmliches Dahinvegetieren in der Wüste mit dem Ableben ihres Mannes ein Ende nimmt, oder auch die beklemmende und äusserst präzise Inszenierung, die das Gesicht des Journalisten immer wieder gezielt in den Schatten und somit auch ins moralische Abseits rückt. Ein gleichermassen spannender, kurzweiliger, emotional mitreissender wie handwerklich perfekter Ausnahmefilm. Kirk Douglas war (fast) nie besser.